Der Zürcher Sechseläutenmarsch
Der Sechseläutenmarsch hat eine unverwechselbare Melodie. Er ist trotz ausländischen Wurzeln schon seit Jahrzehnten «eingebürgert» und gilt als des Zürchers heimliche Hymne.
Ursprung: Melodische Ähnlichkeiten finden sich zur Zeit Ludwigs XIV. Ein Komponist ist aber nicht bekannt. Es gilt als sicher, dass sein Ursprung im Zarenreich liegt. In Russland wurde der Marsch als „(Gschwind-) Marsch der Fusstruppen zur Zeit Suworows“ gespielt. Durch die Koalitionskriege (1792 – 1815) entstand ein reger Kontakt zwischen den Bündnistruppen der Russen, Briten, Preussen, Schweden, Österreicher und zahlreichen deutschen Kleinstaaten. Ähnliche melodische Teile finden sich auch im englischen Marsch „Der Coldstreamer“. Preussische Truppen übernahmen ihn und nannten ihn „Marsch der freiwilligen Jäger aus den Befreiungskriegen 1813 – 1815.
Weg in die Schweiz: Ca. 1870 spielten die Konstanzer Regimentsmusik und die Colmarer Dragonermusik am Zürcher Sechseläuten auf. In ihrem Repertoire befand sich auch der besagte Marsch. Der Dirigent der Metallharmonie Zürich-Wiedikon (damals Zunftspiel der Widder-Zunft) Robert Krauer gelangte in den Besitz der Noten. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten und so klingen die schwung- und kraftvollen Töne als „Zürcher Sechseläutenmarsch“. Unser Sechseläutenmarsch ist international: Er hat eine russische Mutter mit französischem Einschlag, sowie einen preussischen Vater mit englischer Verwandtschaft und ist heute ein angesehener Schweizer Bürger und Stadtzürcher!